Monday, March 19, 2007

SXSW - Report of a music freak from far away

So, da isser, der Gastkommentar zum SXSW 2007 eines extra aus Germany angereisten Musikenthusiasten:

Ich bin nach einer Anreise, wo man denkt, alles was jetzt kommt, kann nur besser werden, mit sieben Stunden Verspätung in Austin angekommen. Erster Lichtblick war Jens' Apartment: ruhig, am Rande der Großstadt gelegen, schön eingerichtet - quasi wie daheim in Kronberg. Ich glaubte mich entgülitg im Paradies wieder gefunden zu haben, als Abends beim Ankunftsbierchen auf der Terasse bei angenehmen Temperaturen noch ein paar Hirsche und Hasen vorbeischauten.In den darauffolgenden Tagen war dann komprimiertes Sightseeing angesagt: erst im kleinen (Apartmentanlage mit beachtlichem Clubhaus und Swimming Pool, Supermarkt mit einer Obst- und Gemüseabteilung in der Größe eines Lidls), dann im großen Stil: Houston (größtes Rodeo Texas'), San Antonio (teilweise wie Spreewald nur mit Beton statt Bäumen) und Fredericksburg (von deutschen Aussiedlern gegründet, aber so phantasievoll angelegt wie Dresden Gorbitz). Schiebt es auf meine tagelange Müdigkeit, dass die Euphorie mit mir nicht durchging und ich zu diesen (typisch deutschen) Einschätzungen komme. Was hängen bleiben wird ist, dass scheinbar alles einen Tick größer ist als in Deutschland: Autos, Häuser und Är... - das ist ja allen irgendwo bekannt. Aber dass die Gullydeckel hier so groß sind, dass ganze Kleinkinder durchgespült werden können, oder die Bordsteine manche Oma vor unlösbare Probleme stellen wird, halt ich für übertrieben.

Gestern fand nun das SXSW-Festival ein Ende. Die Wahl, wo man denn nun hingeht, fiel bei etwa 70 Bühnen und gleichzeitig spielenden Bands ziemlich schwer. Der Vorzug wurde den eher bekannteren Bands gegeben. Keine Angst, hier kommt kein Namedropping - die Bands kennt ja eh keiner*. Die Auftritte waren allesamt auf ca. 45 Minuten begrenzt, was sie sehr kompakt und ernergiegeladenen erscheinen liess. Alle Bands waren erstklassig, insbesondere Ghostland Observatory und The Octopus Project haben gezeigt, wie großartig eine Bühnenshow rocken kann. Bei letzteren kam noch eine ungewöhnliche visuelle Komponente hinzu: ein weibliches Bandmitglied pflegte ein Theremin zu spielen - zusammen mit ihrer äußerlichen Erscheinung erinnerte es doch stark an Tim Burton's Mars Attacks!

Viele der gut gefüllten Konzerte fanden im Freien oder in besseren Lagerhallen statt, die sich neben den renomierten Bars befanden, untergebracht. Schöner Nebeneffekt: man hatte dadurch schon auf der Straße einen recht guten Eindruck von der Band oder man war wie im Fall von Tokyo Police Club einfach nur Zaunsgast und war froh, für den seltsamen Soundmatsch nicht angestanden zu haben.Das ganze Umfeld lässt sich noch am ehesten mit der BRN vergleichen, allerdings wesentlich relaxter als in DD. In jeder Kneipe, auf jeder Terasse wurde gerockt, ganze Straßenzüge waren von Menschen belagert. Es war angenehm, glaubt's mir.

Fazit:In den nächsten Monaten heisst es nun, Jens zu beackern, damit er doch bitte seine Stelle noch mal um ein paar Wochen verlängert und somit schon mal die Rahmenbedingungen für nächstes Jahr (6. bis 16. März 2008) stimmen. Und dann, hoffe ich, mit mehr Unterstützung aus Germany!

* Jens hat schon nen super Überblick geliefert (schön die Links benutzen!). Daher hier ganz kurz meine Eindrücke:
  • richtig Klasse: Beirut (mit nem herrlich schrägem Sänger Zach Condon), Office (wie groß müssen erst Pulp gewesen sein), Early Years (ein Song gehört), Page France (schöner Folk-Pop), Mew
  • hörenswert: Emma Pollock, Sound Team, Headlights, Midnight Movies, Postmarks, The Octopus Project, Bang Gang

  • sehenswert: Public Enemy, Mistress Stephanie & Her Melodic Cat, Ghostland Observatory

3 Comments:

Anonymous Anonymous said...

Och menno,

jetzt war der schon in San Antonio UND Fredericksburg...und dabei war er nur paar Tage hier!

Tue Mar 20, 04:01:00 AM GMT+1

 
Blogger J.R. said...

Er hatte halt einen Reiseführer, der ein straffes Besichtigungsprogramm geplant hatte... ;-) Den Enchanted Rock bei Fredericksburg haben wir aber nur von weitem fotografiert, dort können wir also gern demnächst mal zusammen hinfahren (und raufklettern!). Und in San Antonio steigt im April das große Volksfest Fiesta Texas - auch ein Grund hinzufahren.

Tue Mar 20, 03:27:00 PM GMT+1

 
Anonymous Anonymous said...

YEAHHHHH! Ich bin fuer beides jederzeit zu haben.

Tue Mar 20, 10:03:00 PM GMT+1

 

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