Monday, July 17, 2006

Week 16 - Welcome to the Bierzelt

Dieses Wochenende habe ich mich mal auf den Weg nach Westen gemacht, um das zu bestaunen, was vom kulturellen Erbe unserer nach Texas ausgewanderten Landsmänner (und -frauen) noch übriggeblieben ist. Genauer gesagt ging's nach Fredericksburg, ca. 120 km westlich von Austin, wo das jährliche Volksfest in Erinnerung an die "deutsche Vergangenheit" der Stadt (gegründet von Deutschen) steigen sollte.

Dabei habe ich Mark (auf dem Foto hier) kennen gelernt. Er ist mit fünfzig in Rente gegangen und genießt jetzt sein Leben in vollen Zügen, u.a. indem er jeden Sommer möglichst viele deutsche oder tschechische Volksfeste in Texas besucht. Er ist ein "echter" Texaner, hat aber deutsche Vorfahren und war auch schon in Deutschland.

Sehr gut fand ich die Ausgestaltung des Bierzelts - mit langen Bänken fast wie beim Oktoberfest sowie mit unzähligen großen Flaggen der deutschen Bundesländer.

Das war's dann aber leider auch schon fast mit klaren Bezügen zu Deutschland, der Rest war ein ziemlicher Mix aus Deutschland, europäischen Nachbarländern sowie aus Texas. Mit der Geographie nimmt man's halt nicht so genau. Die beiden Haupt-Bands für den Abend waren bspw. die "Bobby Jones Czech Band" und das "Seven Dutchmen Orchestra" - wobei letztere (die ja eigentlich vom Namen her Holländer sein sollten!) mit Lederhosen aufgetreten sind, aber wiederum fast überhaupt kein deutsches oder europäisches Liedgut auf dem Kasten hatten. Einziges deutsches Lied: "Mein Hut, der hat drei Ecken"... ;-) Nun ja, wahrscheinlich kann man unsere deutsche Volksfest-Mucke dem durchschnittlichen Ami von heute (der sich nur noch vage an deutsche Vorfahren erinnert) nicht den ganzen Abend lang antun. Was ich irgendwie auch verstehen kann...

Aber in Sachen Essen und Trinken hätte ein bisschen mehr Deutschland-Bezug sicher nicht geschadet. Neben Hamburgern, Tacos u.ä. gab es gerade mal Knackwurst, Sauerkraut oder eine Kombination von beiden zur Auswahl. Und die deutschen Biersorten (Spaten und Franziskaner) waren auch in der Unterzahl. :-(

Trotzdem war es ein interessantes Erlebnis, und ich finde es trotz der genannten Punkte eine Super-Sache, dass man sich 150 Jahre nach der Stadtgründung immer noch auf die Herkunft der ersten Siedler besinnt. Vor dem Bierzelt-Ausflug hatte ich mir noch ein bisschen die Stadt angeschaut - u.a. einige Kirchen und Biergärten. (Diese zwei Sachen sind zwar eine komische Kombination, aber stellen irgendwie doch zusammen die auffälligsten Unterschiede zu einer "normalen" texanischen Stadt dar...)

3 Comments:

Anonymous Anonymous said...

hi richtl,

glaub, heut können wir hier in dresden gleichziehen was die temperaturen in austin angeht. dummerweise ist die klimaanlagendichte hier nicht so hoch wie in texas.

übrigens werden die bilder deiner neuen posts nicht angezeigt (weiß nicht, ob das nur bei mir so ist). die alten bilder zeigt's wie immer problemlos an, nur die neuen sind nicht zu sehen.

viel spaß weiterhin in texas!

grüße.
jens l.

Thu Jul 20, 09:11:00 AM GMT+2

 
Anonymous Anonymous said...

und so wie ich den kommentar veröffentlicht hab und zurück zum blog gehe, sind die bilder auf einmal zu sehen. also alles ok... :-)

Thu Jul 20, 09:13:00 AM GMT+2

 
Blogger J.R. said...

38 Grad auch im guten, alten Deutschland - wer hätte das gedacht? Ich bin ja eigentlich ein sparsamer Klimaanlagen-Nutzer, aber in den letzten Tagen war das in der Tat sehr angenehm, so etwas zu haben...

Das Problem mit dem Anzeigen der Fotos habe ich auch. Mal sehen, ob das demnächst wieder besser klappt. Muss an blogger.com liegen...

Fri Jul 21, 07:16:00 AM GMT+2

 

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