Week 3 - Don't Super Size Me! (2)
Bekanntermaßen ist es nirgendwo auf der Welt so einfach, fett zu werden, wie in Amerika. Auch in Austin ist es geradezu unmöglich, in einem Stadtteil zu wohnen, wo man nicht innerhalb von 5 min mehrere Fast-Food-"Restaurants" erreichen kann. Im Auto natürlich - und nicht zu Fuß, denn kaum jemand benutzt hier allzuoft seine zwei südlichsten Extremitäten (außer zum Bedienen besagter Automobile). Für mich gibt es z.B. allein 7x McDonald's im Umkreis von 5 km! Da aber nur die Kombination von möglichst viel Junk Food und möglichst wenig Bewegung schnelle Fortschritte beim Fettwerden verspricht, habe ich mich dafür entschieden, beim Thema Sport ordentlich ranzuklotzen und dafür die Junk-Food-Industrie weiter zu unterstützen - natürlich nicht jeden Tag, aber ab und zu sind Burger, Pizza, Eiscreme & Co. einfach zu verlockend...
Um die sportlichen Vorsätze zu halten, war es höchste Zeit, dass diese Woche meine Luftfracht-Lieferung aus Dresden ankam, die u.a. diverse Sportutensilien enthielt. Dazu zähle ich auch die Waage, die für mich +/-0 gegenüber Februar angezeigt hat. :-) Das kann nicht nur am Essen liegen (s.o.), sondern wahrscheinlich doch eher an meinem Training für das Capitol-10K-Rennen nächsten Sonntag. Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich irgendwann schon mal 10.000 m gerannt bin, aber ich werde auf jeden Fall von Tag zu Tag optimistischer, dass ich das gut durchhalte. Demnächst muss ich mir dann noch ein Fahrrad (in D gelassen) und eine Golfausrüstung (in D geklaut) kaufen, sonst bleiben einige der abgebildeten Sachen relativ nutzlos.
Wenn ich ein paar Monate eher nach Texas gekommen wäre, hätten meine High-School-Gasteltern (wohnen östlich von Houston) sicher auch jede Menge "sportliche" Betätigung im Angebot gehabt. Hurrikan Rita hatte ihnen im Herbst 2005 jede Menge umgestürzter Bäume sowie eine stark beschädigte Scheune eingebracht. Das Wohnhaus wurde weitgehend verschont - dank (hier nicht so oft anzutreffender) massiver Stein-Bauweise. Die Aufräumarbeiten sind nun endlich fast fertig, das Bild hier zeigt nur den kleinen Rest noch heute sichtbarer Sturmschäden.
Wenn auch aktive sportliche Betätigung nicht jedermanns Sache ist, so interessieren sich doch fast alle Amerikaner mehr oder weniger für die Pros und Möchtegern-Pros in diversen Sportarten und Ligen. Erstaunlich finde ich immer wieder, dass es dabei nicht nur um NFL, NBA, usw. geht, sondern dass gerade das Interesse für die College-Mannschaften riesig ist. Man stelle sich mal vor, ein Fußball-Team der TU Dresden spielt gegen die Uni Leipzig, und dieses Spiel zieht tausende, vielleicht sogar zehntausende Zuschauer an - nicht nur Studenten, sondern auch Ex-Studenten und Vielleicht-Irgendwann-Mal-Studenten aller Altersgruppen. Genau das passiert hier Woche für Woche. Am Samstag hat mir mein Chef seine 2 Dauerkarten für das Baseball-Team der "Texas Longhorns" (University of Texas) ausgeliehen, sodass ich zum ersten Mal so ein Spiel miterleben konnte - nicht weit entfernt von den beiden langjährigen Fans auf diesem Foto...
Nächste Woche gibt's dann wahrscheinlich mal ein paar Infos zu diversen Leuten und zu den Partys, die wir hier gemeinsam erlebt haben. Ich wünsche Euch allen einen guten Start in die neue Woche.