26.2 * 1.61 = 42.2 :-)
Heute war also nun der "Tag der Wahrheit" - nach sechs Monaten Training mein erster (und letzter?) Versuch, einen Marathon komplett zu laufen. Um kurz nach 5 Uhr war Aufstehen angesagt, und um 7 Uhr gab's den Startschuss, oder besser gesagt "die Startschüsse", denn sogar ein kleines Feuerwerk wurde für die insgesamt 11.000 Läufer (inkl. Halb-Marathon) zelebriert...
Die erste Hälfte des Rennens lief sich ganz gut, auch wenn sich mein lädiertes Knie schon zu dieser Zeit immer mehr bemerkbar machte. Zur Entlastung habe ich bei einigen steileren Anstiegen auf Gehen statt Rennen umgestellt. Nach ca. 2 Stunden wurde es dann trotzdem schlimmer, sodass ich mir erst einmal eine Schmerztablette eingeworfen habe. Kurz danach ist dieses Foto hier entstanden, was den etwas angespannten Gesichtsausdruck erklären sollte... ;-)
Nun ja, irgendwie habe ich mich dann nach und nach Meile für Meile durchgebissen, mit ein paar relativ entspannten und ein paar richtig schwierigen Phasen. Als ich die 30km-Marke hinter mir gelassen hatte, war mir dann relativ klar, dass ich das schon irgendwie schaffen würde. Ich habe mir dann noch ein bisschen Kraft für einen zünftigen Schlussspurt aufgehoben, der hier rechts zu sehen ist.
Im Endeffekt habe ich 4 Stunden und 41 Minuten gebraucht. Wenn Ihr mich vor zwei Monaten gefragt hättet, wäre ich sicher mit dieser Zeit nur bedingt zufrieden gewesen, da ich eigentlich in einer Gruppe mit einem Tempo von ca. 9 Minuten pro Meile (also ziemlich genau 4 Stunden für den Marathon) trainiert habe. Aber nach dieser ganzen Knieverletzungs-Geschichte war ich hochzufrieden, dass ich es überhaupt geschafft habe. Daher konnte ich am Ende strahlend und erleichtert mit meiner "Finisher"-Medaille posieren... :-)))
Vorläufiges Fazit: Ein Mal und nie wieder! - Ich bin froh, dass ich diese ganze Sache mitgemacht habe, aber bezweifle gleichzeitig, dass ich mich in naher Zukunft noch mal zu einem ähnlichen Kraftakt durchringen kann. Was mir aber sehr gut gefallen hat, das war die Super-Unterstützung durch jubelnde und anfeuernde Mitmenschen überall am Straßenrand. Das hat durchaus mit dazu beigetragen, dass ich nicht zwischendurch irgendwann aufgegeben habe. Ich bin mir nicht sicher, ob in Deutschland eine ähnlich große Begeisterung für wildfremde Marathon-Läufer vorstellbar wäre, aber vielleicht irre ich mich ja.