Wednesday, March 28, 2007

OK with a credit card

Seit letzter Woche bin ich endlich kreditwürdig in diesem Lande. Nach mehreren vergeblichen Versuchen habe ich meine erste amerikanische Kreditkarte bekommen! Vorher hatte es immer nur Absagen gegeben - keine Kredithistorie in Amerika, Konten noch nicht lange genug geöffnet, kein regelmäßiger Gehaltseingang (ich werde ja weiterhin in harten Euros aus Deutschland bezahlt!), usw.

Beflügelt von dieser neuen finanziellen Freiheit (keine Auslandsgebühren auf meine deutsche Kreditkarte mehr, keine automatische Abbuchung am Monatsende, ...) dachte ich "OK - let´s go to OK." - und fertig war die Planung für einen spontanen Wochenend-Road-Trip von Texas (TX) nach Oklahoma (OK).

Mein Exil-Kumpan Axel war auch gleich von der Idee begeistert, und so haben wir uns am Samstag und Sonntag Dallas (lag auf dem Weg), die Turner Falls (entspricht gar nicht dem Klischee-Oklahoma - von wegen Cowboys und Indianer in weitem Prärie-Land!) und Oklahoma City angeschaut. In OKC konnte ich dann mein drittes NBA-Spiel innerhalb von 2 Monaten sehen. Leider sind die Rockets von den Hornets im 4. Viertel ziemlich zerstochen worden - ein kleiner Rückschlag auf dem Weg in die Playoffs. Und dann lag noch ein fast 7-stündiger Heimweg vor uns, aber der Ausflug hat sich trotzdem gelohnt. Ich war vorher noch nie in Oklahoma, und somit habe ich jetzt 27 von 51 Bundesstaaten gesehen. :-)

Monday, March 19, 2007

SXSW - Report of a music freak from far away

So, da isser, der Gastkommentar zum SXSW 2007 eines extra aus Germany angereisten Musikenthusiasten:

Ich bin nach einer Anreise, wo man denkt, alles was jetzt kommt, kann nur besser werden, mit sieben Stunden Verspätung in Austin angekommen. Erster Lichtblick war Jens' Apartment: ruhig, am Rande der Großstadt gelegen, schön eingerichtet - quasi wie daheim in Kronberg. Ich glaubte mich entgülitg im Paradies wieder gefunden zu haben, als Abends beim Ankunftsbierchen auf der Terasse bei angenehmen Temperaturen noch ein paar Hirsche und Hasen vorbeischauten.In den darauffolgenden Tagen war dann komprimiertes Sightseeing angesagt: erst im kleinen (Apartmentanlage mit beachtlichem Clubhaus und Swimming Pool, Supermarkt mit einer Obst- und Gemüseabteilung in der Größe eines Lidls), dann im großen Stil: Houston (größtes Rodeo Texas'), San Antonio (teilweise wie Spreewald nur mit Beton statt Bäumen) und Fredericksburg (von deutschen Aussiedlern gegründet, aber so phantasievoll angelegt wie Dresden Gorbitz). Schiebt es auf meine tagelange Müdigkeit, dass die Euphorie mit mir nicht durchging und ich zu diesen (typisch deutschen) Einschätzungen komme. Was hängen bleiben wird ist, dass scheinbar alles einen Tick größer ist als in Deutschland: Autos, Häuser und Är... - das ist ja allen irgendwo bekannt. Aber dass die Gullydeckel hier so groß sind, dass ganze Kleinkinder durchgespült werden können, oder die Bordsteine manche Oma vor unlösbare Probleme stellen wird, halt ich für übertrieben.

Gestern fand nun das SXSW-Festival ein Ende. Die Wahl, wo man denn nun hingeht, fiel bei etwa 70 Bühnen und gleichzeitig spielenden Bands ziemlich schwer. Der Vorzug wurde den eher bekannteren Bands gegeben. Keine Angst, hier kommt kein Namedropping - die Bands kennt ja eh keiner*. Die Auftritte waren allesamt auf ca. 45 Minuten begrenzt, was sie sehr kompakt und ernergiegeladenen erscheinen liess. Alle Bands waren erstklassig, insbesondere Ghostland Observatory und The Octopus Project haben gezeigt, wie großartig eine Bühnenshow rocken kann. Bei letzteren kam noch eine ungewöhnliche visuelle Komponente hinzu: ein weibliches Bandmitglied pflegte ein Theremin zu spielen - zusammen mit ihrer äußerlichen Erscheinung erinnerte es doch stark an Tim Burton's Mars Attacks!

Viele der gut gefüllten Konzerte fanden im Freien oder in besseren Lagerhallen statt, die sich neben den renomierten Bars befanden, untergebracht. Schöner Nebeneffekt: man hatte dadurch schon auf der Straße einen recht guten Eindruck von der Band oder man war wie im Fall von Tokyo Police Club einfach nur Zaunsgast und war froh, für den seltsamen Soundmatsch nicht angestanden zu haben.Das ganze Umfeld lässt sich noch am ehesten mit der BRN vergleichen, allerdings wesentlich relaxter als in DD. In jeder Kneipe, auf jeder Terasse wurde gerockt, ganze Straßenzüge waren von Menschen belagert. Es war angenehm, glaubt's mir.

Fazit:In den nächsten Monaten heisst es nun, Jens zu beackern, damit er doch bitte seine Stelle noch mal um ein paar Wochen verlängert und somit schon mal die Rahmenbedingungen für nächstes Jahr (6. bis 16. März 2008) stimmen. Und dann, hoffe ich, mit mehr Unterstützung aus Germany!

* Jens hat schon nen super Überblick geliefert (schön die Links benutzen!). Daher hier ganz kurz meine Eindrücke:
  • richtig Klasse: Beirut (mit nem herrlich schrägem Sänger Zach Condon), Office (wie groß müssen erst Pulp gewesen sein), Early Years (ein Song gehört), Page France (schöner Folk-Pop), Mew
  • hörenswert: Emma Pollock, Sound Team, Headlights, Midnight Movies, Postmarks, The Octopus Project, Bang Gang

  • sehenswert: Public Enemy, Mistress Stephanie & Her Melodic Cat, Ghostland Observatory

Sunday, March 18, 2007

Live music capital of the world

Heute geht das Musikfestival "South by Southwest" zu Ende, das für fast die ganze Woche die Stadt in ein Mekka für Musik-Freaks und -Produzenten verwandelt hat. Mehr als 1000 (!) Bands waren in Austin. Einige Fans waren sogar aus dem fernen Deutschland angereist, und einer davon hatte sich bei mir im "Motel Jens" einquartiert. :-)

Für alle daheimgebliebenen Musik-Freaks ist hier die Liste der Kapellen, die sich zwischen Mittwoch und Samstag unserer Anwesenheit erfreuen durften:

Kuno hat noch angekündigt, einen fachmännischen Gastkommentar hier in meinem Blog veröffentlichen zu wollen, aber bisher ist nix geliefert worden. Demnächst an dieser Stelle, auf dieser Welle ... ;-)

Other News: Am Wochenende davor waren wir beim großen Rodeo in Houston - sozusagen als Texas-Stereotyp-Kontrastprogramm zum SXSW-Festival.

Sunday, March 04, 2007

Week 48-49 - Sun protection

Während einige Teile des "Land of the free, home of the brave" mit Schneestürmen, Tornados und anderen Wetterunbilden zu kämpfen hatten, habe ich es geschafft, die letzten zwei Wochen fast nur auf der "Sonnen-Seite" des Lebens zu verbringen... :-)

Beim Snowboarden letzte Woche in Colorado hatten wir an 3 von 4 Tagen schönsten Sonnenschein, sodass Sonnencreme unerlässlich war. Der einzige Nicht-Sonnen-Tag diente dazu, willkommenen Schnee-Nachschub zu bringen, um meine immer noch allzu häufigen (aber seltener werdenden!) Stürze weich abzufedern. Daher war es ein nahezu perfekter Wintersport-Ausflug, den wir (mein Apartment-Nachbar Derek, sein Kumpel Matt und ich) uns aber durch zwei 16-Stunden-Autofahrten durch die öden Weiten von West-Texas und New Mexico schwer verdienen mussten. Immerhin war es ein komfortables deutsches Auto (BMW 3er Kombi). Matt war ursprünglich derjenige, der gegen einen Flug nach Colorado (kostet ca. 250 USD plus Transfer ins Skigebiet) war. Am Ende ist er sein Geld aber trotzdem losgeworden, indem er für eine Geschwindigkeits-Überschreitung von 17 mph im nächtlichen West-Texas ca. 180 USD bezahlen musste... :-(

Nach der Rückkehr nach Austin (gegen Mitternacht am Sonntag) ging's zwar gleich wieder in eine komplette Arbeitswoche bei AMD, aber am Montag habe ich trotzdem noch mal ein paar sonnige (wenn auch langweilige) Stunden außerhalb des Büros verbracht. Ich habe meine Mittagspause mit Einverständnis meines glücklicherweise flexiblen Chefs radikal ausgedehnt, um mich in die Warteschlange vor dem Waterloo-Records-Laden einzureihen, wo kurzfristig der Ticket-Vorverkauf für das South by Southwest Music Festival angesetzt wurde. Nach 3 Stunden Anstehen hatte ich die Tickets, und dann ging's gut gebräunt zurück auf Arbeit. Am gestrigen Samstag hätte ich dann mal bei der Texas Independence Day Parade und beim Anschauen eines unterklassigen Fußballspiels an besagte Sonnencreme denken sollen, wurde aber stattdessen mit dem ersten (kleinen) Sonnenbrand des Jahrs "belohnt".

Bei der Parade und beim Fußballspiel war ich zusammen mit Axel, der seit Anfang des Jahres mein (ach so tragisches) Schicksal als Exil-Deutscher in Austin teilt. Er arbeitet als Physiker für die University of Texas, wird noch bis zum Sommer hier bleiben und führt ein sehr häufig aktualisiertes Blog über seine Zeit in Austin. Da ich bekanntermaßen ziemlich faul in Sachen Blog-Aktualisierung bin, gibt es damit für meine lieben Stammleser (es soll ja ein paar davon geben...) jetzt eine alternative Quelle zu Neuigkeiten in Austin. Wenn auch diese Neuigkeiten öfters gar nix mit mir und meinen Erlebnissen hier zu tun haben, gibt es in dem Blog auf jeden Fall immer wieder einige lustige Stories zu lesen - also Prädikat "empfehlenswert"... :-) Der Link dazu steht auch in der Navigationsleiste rechts.